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Wo wir aktiv werden

Projekte

Projektförderung

Die Bundesarbeitsgemeinschaft wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für Projekte zur Professionalisierung der Täterarbeit im sozialen Nahfeld gefördert. 

Schwerpunkte

Das Projekt Gleichstellungsorientierte Täterarbeit als Gewaltprävention mit seinen Teilprojekten startete am 01. Juli 2023. Die Schwerpunkte des Projektes liegen auf folgenden Themen:

Fachliche Qualitätsentwicklung und -sicherung/Standardisierung 

Proaktiver Ansatz

Gewaltausübende Menschen sind direkt nach der Tat besonders empfänglich für die Inanspruchnahme von Hilfe. Der proaktive Ansatz zielt darauf ab, dieses Zeitfenster zu nutzen und gewaltausübende Personen möglichst zeitnah an eine Beratungsstelle zu vermitteln. Im Rahmen des Projektes wird ein Handlungsmodell für die Umsetzung des proaktiven Ansatzes in der Täterarbeit entwickelt.

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Es hat sich gezeigt, dass viele gewaltausübende Menschen direkt nach der Tat besonders empfänglich für die Inanspruchnahme von Hilfe sind. Die zeitnahe Vermittlung an eine Beratungsstelle ist deshalb ein zentrales Instrument, um weitere Gewalthandlungen zu verhindern und geschädigte Personen zu schützen. Aktuell erfolgen die Zugangswege zu Täterarbeitseinrichtungen durch i.d.R. justizielle Weisungen, Empfehlungen von anderen Behörden/Institutionen und durch sogenannte Selbstmeldungen zeitlich deutlich nach dem Tatgeschehen.

Der proaktive Ansatz setzt hingegen direkt nach der Tat an. Dabei nimmt die Polizei bei einem Einsatz wegen häuslicher Gewalt die Daten der gewaltausübenden Person auf und übermittelt diese an die entsprechende Beratungsstelle. Dadurch kann die Täterarbeitseinrichtung zeitnah Kontakt zu der gewaltausübenden Person Kontakt aufnehmen und in ein Beratungsprogramm aufnehmen.

Aufseiten der Unterstützung geschädigter Personen hat sich der proaktive Ansatz bereits bewährt. So informiert die Polizei in vielen Fällen häuslicher Gewalt unter Einverständnis der betroffenen Person eine entsprechende Interventionsstelle. Das Projekt „proaktiver Ansatz“ möchte ein äquivalentes Handlungsmodell für die Umsetzung des proaktiven Ansatzes in der Täterarbeit entwickeln. Zentral sind hierfür die Klärung der Anforderungen an die Täterarbeitseinrichtungen sowie rechtliche Rahmenbedingungen. Im Rahmen des Projektes werden hierfür gemeinsam mit drei Modellregionen Handlungsabläufe entwickelt sowie rechtliche Fragen, insbesondere des Datenschutzes, geprüft.

Im Projektzeitraum sind zwei Broschüren zum proaktiven Ansatz erschienen.

Broschüren (PDF)

Ansprechperson:
Dr. Idah Nabateregga
Tel.: 030 420 88 626
Mail: idah.nabateregga@bag-taeterarbeit.de

Das Projekt wird fachlich unterstützt von der Stiftung Deutsches Forum Kriminalprävention.

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Statistik

Nach wie vor fehlt es an differenzierten und kontinuierlich erhobenen Daten im Bereich der Täterarbeit häusliche Gewalt. Mit der Entwicklung und Einführung eines Programmes zur Statistik und Auswertung wird eine kontinuierliche Datenerhebung ermöglicht, um vertiefende Erkenntnisse über die Arbeit mit gewaltausübenden Menschen in Deutschland zu erhalten.

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Mit der Istanbul-Konvention haben sich auch die Anforderungen an die Statistik und Auswertung der Arbeit mit gewaltausübenden Menschen verändert. Insbesondere die Verfügbarkeit von aussagekräftigen Daten ist in Deutschland nur partiell und uneinheitlich gesichert. Dies hat zur Folge, dass es an wichtigen Informationen und Erkenntnissen hinsichtlich der Inhalte, Eigenschaften und Veränderungen innerhalb der Täterarbeit fehlt.

Nachdem in der ersten Projektphase ein Programm zur Erfassung von Falldaten entwickelt wurde, soll dieses in unseren Mitgliedseinrichtungen zum Einsatz kommen. Damit wird sowohl unseren Mitgliedern als auch uns als Dachverband ermöglicht, kontinuierlich differenzierte Daten zu erheben, auszuwerten und dadurch den Forderungen der Istanbul-Konvention nachzukommen.

Ansprechperson
Sebastian Ulmer
Tel.: 030 420 88 626
Mail: sebastian.ulmer@bag-taeterarbeit.de

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Verbandsentwicklung

Öffentlichkeitsarbeit 

Sowohl in der Justiz als auch in politischen Entscheidungsgremien und der breiten Öffentlichkeit fehlt es an Sensibilität und Wissen zum Thema häusliche Gewalt im Allgemeinen und zu Täterarbeit im Besonderen. Dies erschwert den Ausbau flächendeckender Interventionsstrukturen und unterminiert die Anstrengungen vieler Organisationen, häusliche Gewalt zu bekämpfen. Mit einer professionalisierten Öffentlichkeitsarbeit soll Täterarbeit als zentraler Bestandteil des Betroffenenschutzes in öffentlichen und politischen Diskursen verankert und gewaltausübende Menschen auf Hilfsangebot aufmerksam gemacht werden. 

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Täterarbeit stellt im Feld der häuslichen Gewalt weiterhin ein Nischenthema dar. Zwar betonen Publikationen wie der 2022 veröffentlichte GREVIO-Bericht die Relevanz von Täterarbeit bei der Bekämpfung bzw. Prävention von häuslicher Gewalt. Doch spielt Täterarbeit in politischen Entscheidungsprozessen und öffentlichen Diskussionen zu häuslicher Gewalt nur eine untergeordnete Rolle. Nur bestimmte Kreise in Politik, Praxis und Wissenschaft setzen sich mit dem Thema auseinander.

Um Inhalte, Ziele, Relevanz und Potenziale der Täterarbeit einem breiteren Publikum vermitteln zu können, bedarf es einer stärkeren, öffentlichen Sichtbarmachung von Täterarbeit und den damit verbundenen Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt. Darauf zielt dieses Teilprojekt ab. 

Ansprechperson:
Sebastian Ulmer
Tel.: 030 420 88 626
Mail: sebastian.ulmer@bag-taeterarbeit.de

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Professionalisierung der Verbandsstrukturen

Die Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leitete einen Prozess zur Professionalisierung der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V. ein. Die fachliche und organisatorische Weiterentwicklung des bis dahin ehrenamtlich geführten Vereins ist längst nicht abgeschlossen. 

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Neben der Umsetzung der inhaltlichen Projekte bedarf es zur weiteren Professionalisierung der Bundesarbeitsgemeinschaft eine weitere Strategieentwicklung sowie die Verstetigung von Arbeitsprozessen.Darüber hinaus gilt es, die Bundesarbeitsgemeinschaft als Vernetzungsstelle zum Thema Täterarbeit weiter zu stärken.

Das Ziel dieses Teilprojektes ist daher die Entwicklung eines Leitbildes sowie die Sicherung des Qualitätsmanagements und die Weiterentwicklung des Vereins als solchem. 

Ansprechperson:
Linda Conradi, Geschäftsleitung
Tel.: 030 – 4172 1745
Mail: linda.conradi@bag-taeterarbeit.de

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Vernetzung und Kooperation

Netzwerk- und Gremienarbeit 

Täterarbeit kann nur durch Zusammenarbeit und Kooperation mit Frauen- und Opferschutznetzwerken, anderen Täterarbeitseinrichtungen sowie in anderen institutionellen Kooperationsbündnissen gelingen. Der Fokus dieses Projekts liegt daher auf der inneren wie äußeren Vernetzung und der Organisationentwicklung der Bundesarbeitsgemeinschaft.

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Ein besonderes Anliegen unserer Arbeit ist es daher, in bestehenden Netzwerken im Bereich der häuslichen Gewalt mitzuwirken und neue Kooperationen einzugehen. Auch der Austausch innerhalb des Verbandes ist ein wichtiger Aspekt der Täterarbeit, um eigene Positionen reflektieren und sich weiterentwickeln zu können.

Ansprechperson:
Linda Conradi, Geschäftsleitung
Tel.: 030 – 4172 1745
Mail: linda.conradi@bag-taeterarbeit.de

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