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BAG-Fachveranstaltung: „Ansätze und Methoden für die Arbeit mit intellektuell beeinträchtigten Tätern“

Am 23. November 2023 veranstaltete die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V. ihren jährlichen Fachtag in Berlin. Der Fokus der Veranstaltung „Ansätze und Methoden für die Arbeit mit intellektuell beeinträchtigten Tätern“ richtete sich auf ein bislang weitestgehend unbeachtetes, aber umso virulenteres Thema.

Die Mitgliedseinrichtungen der BAG TäHG sehen sich vermehrt Anfragen von gewaltausübenden Menschen mit Beeinträchtigung selbst als auch von Gerichten und anderen Institutionen (die z.B. mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten) gegenübergestellt. Doch wie bei der Betroffenenunterstützung mangelt es bislang auch aufseiten der Täterarbeit an Konzepten und Maßnahmen, die die vielfältigen Lebensrealitäten von Menschen mit Beeinträchtigung ausreichend berücksichtigen. Die BAG TäHG führte deshalb gemeinsam mit Gesine Intervention ein dreijähriges Projekt zur Arbeit mit intellektuell beeinträchtigten Tätern durch. Die Ergebnisse des von der Aktion Mensch geförderten Projekts bildeten die Grundlage der Fachveranstaltung.

Prof. Dr. Monika Schröttle eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag zum „Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe“. Sie führte die rund 50 Teilnehmenden in das Thema ein und verdeutlichte auf Basis ihrer Forschungsergebnisse die Notwendigkeit eines umfassenden Gewaltschutzes, der nicht nur Menschen mit Beeinträchtigung, sondern auch (inklusive) Täterarbeit ausreichend berücksichtigt.

Die Vorstellung des BAG-Projektes zur Arbeit mit intellektuell beeinträchtigten Tätern erfolgte im Anschluss durch Linda Conradi (Geschäftsleitung BAG TäHG). Lea Reinhard (Lebenshilfe e.V.) und Roland Hertel (BAG TäHG) berichteten im Anschluss von ihrer praktischen Arbeit im Rahmen des Projektes. In ihrem Vortrag „Körper- und bewegungsorientierte Täterarbeit mit kognitiv eingeschränkten Tätern: Erfahrungen aus der Praxisarbeit in der Lebenshilfe Germersheim“ gingen die Referent*innen vertiefend auf praktische Ansätze und Methoden in der Arbeit mit der Zielgruppe ein.

Auf Basis der theoretischen und praktischen Einblicke fand im Anschluss ein Praxisaustausch zum Thema „Gewaltausübende Menschen mit besonderen Bedarfen in der Täterarbeit“ statt. In drei Gruppen diskutierten die Teilnehmenden Chancen, Herausforderungen und Qualitätssicherung in der Arbeit mit intellektuell beeinträchtigten Tätern. Außerdem wurden weitere Zielgruppen mit besonderen Bedarfen identifiziert und bisherige Erfahrungswerte ausgetauscht. Die Veranstaltung endete um 17:00 Uhr.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Referent*innen, bei allen Teilnehmenden und bei allen Personen, die an der Planung und Durchführung des Fachtags mitgewirkt haben.

Ansprechperson

Linda Conradi
Geschäftsleitung
info@bag-taeterarbeit.de

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